Das die Extragepäckstücke nicht sehr sorgfältig behandelt werden, kann ich an meinem Karton sehen. Sieht sehr ramponiert aus! Zum Glück ist nichts beschädigt.
Nachdem ich Alles verstaut und zusammengebaut habe, stellte sich die Frage:
Wohin mit dem Karton und wie verpacke ich das Rad für den Rückweg, wenn die Umverpackung fehlt ? Dazu am Ende mehr !
Eine Lösung scheint mir nicht sofort greifbar und so lasse ich den Karton einfach am Flughafen und machte mich auf den Weg zu Alex Camping, da wir erst 03.35 Uhr haben und ich mir noch eine Mütze Schlaf genehmigen will.
Mit mir landen noch zwei Radler aus dem Osten Europas. Lustigerweise haben die u.a. ihre Luftpumpe vergessen und so kommen beim Verleihen von Werkzeug, usw. erste Gespräche in Gang.
Gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass es um diese Jahreszeit nicht mehr richtig dunkel wird. Man kann zwar lange bei Licht fahren aber Schlafenszeit im Tageslicht ?
Entweder solange fahren, dass es durch Müdigkeit keine Rolle mehr spielt? Oder Augen bedecken?
Kurze Zeit später komme ich am Campingplatz an. Baue schnell auf und ab geht es in die Heia...
Als ich gegen 09.00 Uhr erwache "brennt" die Sonne.
Es kann also losgehen...
NACHTRAG: ALEX bietet heute kein Camping mehr an. Es existieren nur noch Hütten oder Zimmer.
Übernachtungen inlusive Abholung vom Flughafen existiert aber durch verschiedenste Campgrounds!
Von Keflavik geht es erst ein kurzes Stück Richtung Reykjavik und dann nach Grindavik in den Süden.
Es geht über noch gut geteerte Strassen mitten durch endlose Lavafelder.
Erstes Ziel ist die"BLUE LAGOON". Eine blaue Bade-Oase in Mitten eines riesigen Lavafeldes. Überall steigt Wasserdampf auf und es riecht stark nach Schwefel.
Allerdings stellt man sehr schnell fest, dass Touristen in Schaaren hierhergefahren werden. So ist der Parkplatz mit Bussen aus der kompletten Inselregion überfüllt.
Als Tipp kann ich den Abend empfehlen, denn die Reisebusse sind alle auf der Rückfahrt. Somit leertsich die BLAUE LAGUNE!
Es geht durch Grindavik und dann links auf die 427. Am Ortsende kommt noch ein sehr kleiner Campingplatz (unmittelbar neben dem Stadion). Hier fülle ich meine Wasserreserven, denn hier endet die Strasse und es folgt eine kilometerlange, grobe Schotterstrasse. Ausserdem ist die nächste Einkaufsmöglichkeit weit entfernt.
Auf einem ungefedertem Trekkingrad ist es schon recht gewöhnungsbedürftig über den groben Schotter zu fahren. Gut das ich vorher alle Schrauben mit entsprechendem Kleber fixiert habe. So verliere ich lediglich die Fixierung der Ortlieb-Taschen! ...und das am ersten Tag!
Leider sind die beiden Campingplätze, die auf meiner Karte eingezeichnet sind nicht zu finden oder noch nicht geöffnet.
Auf jeden Fall finde ich sie nicht.
Leute nach den Plätzen fragen geht auch nicht, da mir auf der kompletten Fahrt nicht ein Fahrzeug entgegengekommen ist.
Da der Himmel sich zuzieht und es auch sehr kalt wird, entscheide ich hinter einer grünen Kuppe zu zelten und für heute Schluss zu machen. Gut das ich Wasser gebunkert habe, so ist kochen und Hygiene kein Problem....
Und "wildes" Nächtigen ist ja problemlos!
In der Nacht setzt starker Regen mit heftigen Windböen ein, die den ganzen Tag andauern, sodass die Tagesetappen deutlich kürzer ausfallen.
Es geht über die 42 Richtung Porlákshöfn und weiter über die 34 nach Selfoss.
Die ganz Zeit regnet es in Strömen. Irgendwann ist alles nass, trotz Regenkleidung.
Bei Storaborg ist Etappenende.
Nächtigen kann am direkt am Fuße des Wasserfalls Skogafoss. Eine gewöhnungsbedürftige Geräuschkulisse, dennoch sehr reizvoll.
Von hier aus führen diverse Wanderrouten hinauf zum Wasserfall und weiter in die Berge!
Am nächsten Tag ist das Wetter ist das Wetter endlich besser! Es kann also entspannt weiter nach Osten gehen.
Weiter geht es Richtung Norden immer auf der Straße -1-. Vorbei an Höfn bis Egilsstadir.
Selbst die Ringstraße ist unterbrochen von Schotterabschnitten.
Bei Egilsstadir geht es immer entlang des Fjords Lagarfljot ins Hochland.
Am Ende der 931 beginnt die 910 mit einer Steigung, die nicht von schlechten Eltern ist.
Es kommt noch eine Tankstelle mit Campingplatz.
Diese sollte man zur Proviantsicherung nutzen, danach kommt lange nichts!
Wer sich bisher einsam fühlte, dem beschert die 910 einige Überraschungen. Viel ist auf dieser Strecke nicht, dafür entschädigt aber Mutter Natur mit grandiosen Ausblicken.
Entlang des Lagarfljot ins Hochland
Angeblich soll, wie in Loch Ness, ein Ungeheur in den Tiefen des Sees leben. Gesehen habe ich keins! Doch die Landschaft ist der Wahnsinn.
Durch die unebenen Schottergrund verliere ich u.a. die Aufhängung meines Fahrradständers.
Etwas unglücklich beim pausieren, wenn weit und breit nur ein Stein zu sehen ist.
Bei Regen kleben dann Schlamm und Steine überall...
Immer wieder flache Stellen, auf denen man ideal Zelten kann.
Schuhe aus, Sandalen an und ab durchs Wasser...
Allerdings erst ohne Gepäck oder Rad, um eine geeignete Stelle zu finden.
In Husavik kann ich endlich meine verlorengegangenen Schrauben ersetzen, denn es gibt einen Baumarkt ! (Luxus)
Im Hafen gibt es ehemalige Walfängerkneipen, die zu Restaurants umgebaut wurden.
Tourismus ist zwar vorhanden, allerdings nicht sehr ausgeprägt.
Es gab hier das einzige Phallusmuseum der Welt. (Allerdings seit 2011 Umzug nach Reykjavik)
Für den nächsten Morgen buche ich eine Whalewatching Tour auf einem der ehemaligen, restaurierten Walfänger.
Ich kann nur Jedem raten sich warm anzuziehen, die Temparaturen sind auf dem Wasser nicht sehr hoch.
Am nächsten Tag geht es noch nach Vellir. Hier ist die letzte "Futterstation" an einer Tankstelle mit Supermarkt.
Nahrungsmittel kaufen, bevor es nach Süden auf der 752, bzw. 756 ins Hochland geht. Hier kommt lange, lange nix mehr.
Es geht über Laugavatn weiter nach Pingvellir. Dem traditionellen Versammlungsort der Isländer. Seit 2004 Weltkulturerbe.
Pingvellir gehört mit zu den touristioschen Hauptattraktionen des goldenen Dreiecks.
Besuchen sollte man für den frühen Morgen planen.
Parlament "Althing" in Reykjavik - das älteste Parlament der Welr
Am Abend kommt eine Reinigungskraft, die mir anbietet meine Sachen im nahe-gelegenen Schwimmbad zu trocknen. Es gebe dort einen Trockenraum und morgen früh sei alles trocken.
Das ist doch mal ein Geburtstagsgeschenk...
Am nächsten Morgen geht es erst in das warme Schwimmbad und danach in trockene Sachen! Traumhaft...!
Wer hier radelt muss die Einsamkeit schon mögen...
Bis zu 15 Meter hohe Eisberge treiben im See Jökulsarlon. Wie solche Kollosse unter der Brücke hertreiben ist mir ein Rätsel. Die schwarze Vulkanasche ist noch deutlich erkennbar.
Bei so viel Faszination ist es kein Wunder, dass der See für diverse Filme Kullisse war. James Bond, Tomb Raider, usw.
Schuhe aus und rein ins Vergnügen...
Eine der größeren Kirchen auf Island.
Der Götterwasserfall mit 158 Metern Breite nicht gerade klein. Direkt am Einstieg der Sprengisandur Route durchs Hochland. Gut besucht da der Wasserfall direkt an der Ringstrße liegt.
Durch Island führt eine Kontinentalspalte. Links die Amerikanische Platte und rechts die Europäische. DIe Brücke führt somit von Europa nach Amerika.
Wenn man die Kjöler Route lange genug fährt, passiert man erst Kjalvegur und dann bei Hveravellir. Beides sehenswerte Ziele. Es gibt einen Campingplatz, an dem man sich versorgen kann.
Der Campingplatz von Hveravellir hat sogar mehrere heiße Quellen und eine Einkaufsmöglichkeit für Kleinigkeiten.
Von hier aus geht es weiter nach Reykjavik. Zumindest möchte ich einen kleinen Blick in die Hauptstadt werfen.
Sehenswerte Naturziele gibt viele auf meiner neuen Lieblingsinsel!
Für das Abenteuer Hochland empfehle ich gutes Material, Werkzeug und Ersatzteile......
Der Geysir Strokkur spuckt alle 10 Minuten eine 35 Meter hohe, kochende Wassersäule aus!
Am tiefsten See Islands treiben Eisberge
-------------------Der kürzeste Weg zu dir selbst, führt einmal um die Welt-------------------
Abenteuer in der freien Natur
Sven Michalczak
www.bike-safari.de
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