Wer den Winter in Deutschland noch ein Wenig ausblenden möchte, hat auf Korsika und Sardinien noch sehr gute Chancen einen Spätsommer samt Motorradtouren zu genießen. Zuhause beginnt der Frost und an Teilen des Mittelmeeres kommen die Temparaturwerte noch auf angenehme 20 Grad!
Natürlich gibt es mehrere Möglichkeiten der Anreise.
Es ist möglich das Motorrad zu verladen und als Gespann zu fahren.
In diesem Jahr haben wor uns dafür entschieden: Einer fliegt, der Andere fährt das Moto Richtung Süden. Der Flug Düsseldorf-Bastia ist Dank diverser Flugbörsen schnell gefunden und gebucht. Die Fährverbindung Savona-Bastia ist ebenfalls einfach zu finden.
Da Ende Oktober nur noch Corsica Ferries buchbar ist, fällt die Entscheidung entsprechend leicht!
Noch vor Sonnenaufgang ist man auf Korsika. Dann kann man die Möglichkeit nutzen in einem der bereits geöffneten Straßenlokale ein leichtes Früstück, samt Kaffee, einzunehmen....oder man sucht sich einen stilles Plätzchen und zaubert sich selbst was Leckeres. Dazu kann man den Sonnenaufgang genießen...
Wenn man aus Bastia die Straße D80 Richtung Norden fährt kommen mehrere Cafe`s die bereits geöffnet haben. Ebenfalls finden sich hier auch Supermärkte, um eigene Mahlzeiten zu kaufen. Warum und für wen die so früh öffnen ist mir zwar ein Rätsel, dennoch ziehe ich meinen Nutzen daraus.
Nach dem Verlassen des Cap Corse geht es weiter, erst nach Süden dann Richtung Westen. Die Straße D81 bietet die Möglichkeit nach Norden auf eine Schotterstraße zu gelangen. Die führt zum Plage de Saleccia. Alle Wege und Strecken auf diesem Areal sind unasphaltiert! Für Off-Road Fans ein Riesenspaß. Allerdings sollten die Reifen mit grobstolligem Profil ausgestattet sein, sonst ist die Reise unnötig schwierig. Der direkte Weg ist etwa 14 KM lang. Große Steine und Sand wechseln sich auf der Strecke entsprechend ab.
Fahrbar ist aber mehr. Man kann die Anreise zum Plage de Saleccia aber sehr weit ausbauen. Diverse Abzweigungen sind fahrbar und führen über sehr schroffe Pisten!
In kleineren Bergdörfern/Straßen entspricht die Wirklichkeit nicht immer der in der Karte aufgeführten Verhältnissen. Oftmals endet eine Straße auch auf der Terrasse eines Hauses. Da hilft dann nur das Zurückfahren! (Obwohl wir eine Karte mit entsprechendem Massstab haben....) Oft führt ein kleiner Karrenweg weiter, der aber mit dem Motorrad nichtfahrbar ist.
Allerdings entschädigt die Aussicht der An und Abreise.
Das Schöne an kleinen, einsamen, unentdeckten Plätzen ist das erholsame Nächtigen in freier Natur! Etwas einsam bestimmt! Aber...leise, einsam und sehr genußvoll!!!
Der hier genutzte Campingplatz hatte bereits geschlossen. Wir dürfen aber trotzdem bleiben. Auf sanitäre Anlagen muss man aber verzichten.
Insgesamt haben wir die Insel nach Westen gequert. Nach dem Col de Vergio (höchste Passstraße SUPER!) geht es an die Küste.
An der Westküste fahren wir erst Richtung Norden auf der D81 nach Revinda. Auf der Karte sehr kurvenreich. Stimmt auch, allerdings sehr klein und wenig Ausblicke. Unsere Vorstellung einen wunderbaren Ausbllick von oben genießen zu können, wird entttäuscht.
Über Piana geht es nach Porto über eine kurvenreiche Straße, die direkt durch die Felsen führt nach Galeria. Die roten Felsen der Steilküste werden durch die Sonne beleuchtet und bilden einen sehenswerten Kontrast zum tiefblauen Meer.
In Galeria gibt es einen der wenigen Campingplätze die Ende Oktober noch geöffnet haben.
Wir verbringen den Nachmittag bei 28°C am Strand und kühlen uns im Wasser.
Am nächsten Tag geht es weiter auf der D81. Kurz vor Calvi geht es auf eine Halbinsel Puente de la Rellevata. Hier befinden sich einige Offroad Straßen. Gemeint ist aber kein Schotter, sondern: Feiner, tiefer Sand in Kombination mit diversen Schlaglöchern der Extraklasse. Spaß ist also vorprogrammiert!!! Da wir sehr grobstolliges Profil haben können wir alle Wege erkunden.
Bis ganz zum Leuchtturm kommt man aber nur unmotorisiert.
Wir fahren wieder in Landesinnere nach Osten.
Die Ruine
Couvent d'Orezza ein altes Kloster des heiligen Franziskus von Orezza.
Leider im Krieg bombardiert und fast vollständig zerstört.
Die Orezzaquelle hatten wir uns anders vorgestellt. Sehr industriell und nicht sehr lohnenswert.
Von Bonifacio legt unsere Fähre ab. Reserviert haben wir nicht, sollte aber zu der Jahreszeit auf nicht nötig sein.
Vorher geht es noch auf den Felsen und in die Altstadt. Selbst der Friedhof der Stadt ist malerisch schön! Eine wirklich sehenswerte Stadt!
Vielleicht als Information:
Oft haben uns Eigentümer von bereits geschlossenen Campingplätzen trotzdem bei sich übernachten lassen. Einfach mal fragen. Duschen hat es dann nicht aber Wasser zum zum Waschen lässt sich schon irgendwie organisieren.
Die Öffnungszeiten in der Nebensaison stimmen nicht immer mit den Angaben im Internet überein.
Ein "wildes Campen" ist auf Korsika und Sardinien zwar offiziel verboten, allerdings sind die Toleranzgrenzen in der dünnen Nebensaison anders als im übervollem Hochsommer.
-------------------Der kürzeste Weg zu dir selbst, führt einmal um die Welt-------------------
Abenteuer in der freien Natur
Sven Michalczak
www.bike-safari.de
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