Beeindruckende Landschaften, Einsamkeit, Kajakabenteuer, Wanderungen und MTB Touren sind Anreize die uns jedes Mal wieder nach Norwegen locken.
Der Gedanke an das Allemannsretten (Jedermannsrrecht) und der damit verbundenen Möglichkeit an wildes Übernachten an einsamsten Orten inmitten der Natur fasziniert uns seit Jahren.
Das dieses Recht für Wohnmobilisten nicht in Anspruch genommen werden kann, ist uns durchaus bewusst.
Allerdings hatten wir in der Vergangenheit immer wieder Pech mit dem nordischen Wetter, sodass wir für diese Tour unseren Camper bepacken und somit wetterunabhängiger agieren können.
Mit der Fähre geht es relativ einfach von Hirtshals nach Kristiansand.
Zur Hauptsaison empfiehlt sich eine Reservierung für Inhaber von Wohnmobilen. Wir haben die Fähre um 21.45 gebucht, dass ist gut kombinierbar mit der langen Anreise, und sind 4 Stunden später in Norwegen.
Dann folgt die Stellplatzsuche mitten in der Nacht.
Tipp: Der Strasse 456 in den Süden folgen. Kurz nachdem diese an der südlichsten Stelle einen Knick nach Westen macht geht es in die Paradisbukta(hinter der Bushaltestelle links). Hier ist ein Parkplatz, der durchaus auch für große Wohnmobile nutzbar erscheint.
Am nächsten Tag fahren wir nach Westen. Ziel soll der Leuchtturm von Lista (Lista fyr) sein.
Das 1833 in Betrieb genommene Leuchhtfeuer hat ein großes Besucherzentrum und bietet zahlreiche Ausstellungen aus "alten" Zeiten.
Diverse Radtouren starten hier ebenfalls und es gibt ein Zentrum für Ornithologen.
Ein Übernachten auf dem Parkplatz wird, außerhalb der Hochsaison, toleriert.
Also Räder aus der Heckgarage und los. Das umliegende Gelände ist sehr flach. Also kann grenzenloser Radgenuß bei schönstem Wetter folgen.
Ein frühes Ankommen auf Stellplätzen sichert einen Standplatz. Und hat man die Möglichkeit vor Ort noch aktiv zu sein, umso besser.
Hochfrequentierte Plätze sind natürlich in den Abendstunden voll, wie z.B. am Südkapp.
Der nahegelegene Flughafen ist nicht wahrnehmbar.
Was allerdings häufger vorkommen soll, sind wackelige Nächte, da das flache Land keinen Schutz vor der oft stürmischen See und den Winden bietet.
Faltkanadier haben den Vorteil in einen Rucksack zu passen. So hat man die Möglichkeit die vielen Gewässer Norwgens zu erkunden.
Etwas weiter im Norden haben wir einen neuen Stellplatz ausffindig gemacht. Zwischen dem Motorsportzentrum Eggersund und Hellvik die 44 Richtung Süden verlassen. Es folgt erst einmal ein Golfplatz und lange Nichts. Und dann mitten im Nirgendwo, ganz offiziel, ein Wanderparkplatz.
Das Interessante: Der Platz liegt direkt an dem Nordseeweg / Nordsjøveien.
Eine ehemalige Bahntrasse die durch Rückbau jetzt autofrei Hellvik mit Egersund verbindet.
Es geht immer am Wasser entlang bis Eggersund. Es gibt zahlreiche Aussichtspunkt und Rastmöglichkeiten.
Baden geht, obwohl schon spät im Jahr, hier übrigens auch schon!
Folgt man der 44 etwas Richtung Süden / Sogndal am Ende des Jøssingfjorden kann man die Helleren Häuser besichtigen. Der natürliche Felsvorsprung dient seit Jahrhunderten als Wetterschutz. Ausserdem liefert eine Quelle Trinkwasser. Eine Begehung der Häuser ist durchaus möglich und erlaubt.
Die beiden noch existierenden Häuser sind aus dem 19 Jh.
Menschen werden hier aber seit Jahrhunderten gesiedelt haben.
Der riesige Parkplatz könnte als Nachtlager dienen.
Weiter geht die Reise!
Wir haben uns entschlossen nicht an der Küste zu fahren. Zu umständlich. Uns erscheint Stavanger und weitere größere Städte eher als Ausweichkriterium!
Wir reisen durch das Landesinnere Richtung Norden. Richtung Hardangerfjord! Ein sehr bekanntes Reiseziel in Norwegen. Immerhin der drittlängste Fjord der Welt. Meist überlaufen. Allerdings ist dieses Ziel ausserhalb der üblichen Touristenströme attraktiv und durchaus anfahrbar ohne ein lebenslanges Trauma.
In Kinsarvik/Hardangerfjord führt ein Radweg (viele Hm) Richtung Berge. Erster Punkt ist der Wasserfall Husedalen.
Dann führt die Straße hinter einen kleinen Schranke weiter in die Berge. Eigentlich ist das nur ein Wanderweg, mit einem roten T gekennzeichnet. Man kann die vier Wasserfälle aber auch mit dem MTB erreichen, wenn auch sehr mühseelig in Richtung Hardangervidda.
Üngeübten würde ich andere Strecken empfehlen!
Übrigens befindet sich ein Parkplatz für Wanderer auf dem Weg zum Wasserfall, der ebenfalls zur Nächtigung geeignet ist.
Wie fahren auf der 55 weiter Richtung NO. Einige KM hinter Hafslo geht eine Schotterstraße rechts ab.
Es folgt nach einigen Kilometern ein Parkplatz (WC inkl.) für Wanderer, die den Berg Molden (1100m) besteigen wollen. Super zum Übernachten. Nachts sehr einsam und sehr ruhig.
Außerdem sind hier einige MTB Wege (auch offroad) beschildert.
Durch das Sognefjellet geht es nach Norden Richtung Lom. Die Landschaft ist wie im Märchen und lädt zu Wanderungen ein.
Die 248km lange Norwegische Landschaftroute entlang der Straße 55.
Bei der Ankunft in Lom wird schnell klar, dass hier alles sehr auf Tourismus ausgelegt ist. Hotels, Restaurants, Freilichtmuseum, Fossheim Steinsenter, Stabkirche, Einkaufscenter, usw.
Hauptattraktion ist die stavkyrkje von Lom aus dem 12. Jahrhundert.
Wir reisen weiter. In der Nähe von Otta soll es ein einsames Skigebiet geben mit Stellplatz für Wohnmobile.
Klingt interessant. Also ab nach Otta. Östlich von Otta geht eine kleine Straße ins Gebirge an deren Ende befindet sich ein kleiner Parkplatz. Von hier starten Wanderungen in die Wildnis.
Viel wichtiger es gibt einen sehr gut angelegten Trail für MTB's um den See Furusjoen! Es geht durch Moore, Flüsse und teilweise über Holzplanken, da der Boden zu matschig zum fahren ist!
Es gibt viele Ferienhäuser, die aber zur Zeit alle unbewohnt sind.
Die Atlantikstraße von Molde nach Kristiansund. Zum norwegischen Bau des Jahrhunderts gewählt. Können wir uneingeschränkt bestätigen - sehr imposant. Die Brücken zwischen den einzelnen Inseln sind eine architektonische Meisterleistung.
Viele Angler sind hier tätig, da der Tidenhub wahnsinnige Wassermassen bewegt.
Kurz vor dem Mauthäuschen an der 64 gibt es kleinen Parkplatz direkt am Wasser. Leise, einsam und somit ideal für eine Nacht.
Wir nehmen die Fahrräder und fahren durch Sveggen auf die Insel Sveggoya. Kleine Fischerhäuser aus Holz in knallbunten Farben in entsprechender Einsamkeit.
Viele einsame Häuser. Früher mal mehr frequentiert, weil die Händler mit ihren Schiffen hier halt machten. Heute eher bedeutungslos.
Als Fahrradstrecke aber genial. Direkt am Wasser und Strand.
In Andalsnes ist unser nächster Standort.
Von hier aus kann man auf Wanderwegen und durch Unterholz mit dem MTB bis hinauf zu den Trollstigen fahren. Offensichtlich sind die Wege aber nicht stark frequentiert, denn viele kleinere Pfade sind überwuchert mit dichtem Gestrüpp.
Mit dem Fahrzeug wesentlich einfacher. Man schraubt sich auf einspuriger Straße immer höher und muss entgegenkommenden Fahrzeugen immer wieder ausweichen. Mit dem Wohnmobil nicht ganz stressfrei...
Geiranger Fjord von der Adlerstraße gesehen. Ca. 200 Kreuzfahrtschiffe kommen im Jahr. Und die Schiffe der Hurtigrouten landen ebenfalls in Geiranger an.
Wir fahren runter zum Ort Geirager und dann die 63 über Flydalsjuvet wieder weiter.
Von hier aus geht es nach Flam. Hier startet die Flam Bahn.
Außerden endet hier der berühmteste Radweg Norwegens. Der Rallarvegen. Einmal quer über die Hardangervidda.
Es geht entlang der Flambahn, dafür wurde der Weg ursprünglich gebaut.
Eigentlich führt er mit ständigem Gefälle von Haugastol nach Flam.
Wir wollen die aber anders rum fahren, um die Steigungen zu erklimmen.
Noch ist er da. Der Leuchtturm Rubjerg. Irgendwann frisst die Düne Ihn komplett!
Der Stellplatz an der alten Kirche ist direkt am Meer. Tagsüber starker Besucherandrang, nachts total ruhig.
Das Thema Bier und Norwegen wird ja wegen der hohen Kosten massiv diskutiert!
Es stimmt! Es ist wirklich sündhaft teuer ;-)
-------------------Der kürzeste Weg zu dir selbst, führt einmal um die Welt-------------------
Abenteuer in der freien Natur
Sven Michalczak
www.bike-safari.de
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