Anfahrt: mit dem Auto bis Norddänemark. Überfahrt mit der Fähre bis Südnorwegen, dann noch einmal ca. 200km Landstraße nordwestlich ins Landesinnere.
Der Telemark-Kanal besteht aus fünf Seen, die miteinander verbunden wurden. Früher war es der Transportweg der Baumstämme für die Flößer, heute ist es ein wunderschönes Fleckchen Natur. Insgesamt sind es über 200km plus Nebenarme.
In der Vor-Saison nahezu absolut menschenleer – Naturpur!
Gerade der nördliche Streckenabschnitt ist unberührte Natur. Kontraste von weitläufigen Wasserflächen und steilen Berghängen.
Unsere Tour startet im Regen- Dauerregen für drei Tage (und Nächte), gut, dass wir ein Tarp als Regenschutz dabei hatten! So sind wir zumindest während des abendlichen Kochens minimal geschützt.
Großartige kleine Buchten für eine sonnenreiche Mittagspause
Dank der guten Staumöglichkeiten in unseren Kajaks hatten wir ausreichend Lebensmittel an Board (u.a. 4kg Müsli, 3kg Nudeln, 3kg Couscous, an die 30 Riegel und jede Menge selbstgebastelter Nussmischungen…)
Für drei Tage sollte auch immer Nahrung mitgenommen werden, da Einkaufsmöglichkeiten nur vereinzelt möglich sind. Meistens mit einem Fußmarsch vom Ufer bis Supermarkt von 45 Minuten.
Dass Einkaufsmöglichkeiten nicht am Ufer beschildert sind, sollte bei der Planung berücksichtigt werden.
Wir haben diverse Einkaufsmöglichkeiten vorher im GPS markiert. Für den Notfall.
Übrigens: Ein Versuch mit dem Smartphone einen Supermarkt zu "ergooglen" scheitert am nicht vorhandenem Handyempfang. Also für ausreichend Vorrat sorgen.
Der Lystang Camping (http://www.lystang.no), wo wir zweimal halt machten. Pabe und Norunn empfangen die Paddler herzlich(und alle anderen auch) und sind sehr hilfsbereit!
Über die Hälfte der Nächte schliefen wir frei nach dem „allemannsretten“ und entdeckten ganz herrliche Plätzchen. Was war der tollste Schlafplatz? Wir können uns nicht so richtig zwischen einer kleinen idyllischen Bucht und einer mini felsigen Insel mit rotem Plumpsklo entscheiden… |
Da der Telemarkkanal einen Höhenunterschied von 72 Metern aufweist, muss der Paddelnde auch einige Schleusenstufen überwinden. Insgesamt 8 Schleusen, die im Juni noch außer Betrieb waren und umtragen werden mussten.
Dafür braucht man: Einfallsreichtum, Geduld und starke Nerven! ;) …und am besten auch einen Kajakwagen. Sonst schleppt man sich die Arme lang.
geschlossene Schleusen ? - Umtragen der Boote nur mit Bootswagen |
Ein Wort zur Ausrüstung.
Ein gebrauchtes Kajak ist vollkommen ausreichend. Die Stauräume sollten vorher auf Wasserdichtigkeit getestet und ggf. nachgebessert werden.
Eine sehr gute und vor allem dichte Regenjacke sollte im Gepäck und griffbereit sein, sonst kühlt man sehr schnell aus und das Wetter in der Telemark kann unglaublich schnell umschlagen.
Nur weiterempfehlen kann ich ein Stück Isomatte auf meinem Sitz, da die Wassertemperatur sehr niedrig ist (Schmelz- und Gletscherwasser) und ich somit auch trotz Nässe einen warmen Hintern behielt.
Einen Neopren (Shorty) hatten wir auch dabei. Kann ich auch nur empfehlen, denn bei Nässe hält es warm und vor allem auch den Nieren/Beckenbereich. Und das nicht nur auf dem Wasser, sondern auch während der Lageraufbauphase an Land!
Eine hochwertige Schwimmweste war Pflicht für uns, denn das Wasser hatte eine einstellige Temperatur und bei einer evtl. Kenterung wäre das unsere einzige Lebensversicherung!
Der bereits erwähnte Kajakwagen, der uns beim Umtragen der Schleusen sehr geholfen hat. Die Boote waren mit Inhalt zwischen 45kg-60kg schwer und ohne Kajakwagen hätten wir wohl unser ganzes Gepäck sehr oft hin und her tragen müssen.
Da wir diverse elektrische Geräte mitführten, machten wir uns Gedanken um die Möglichkeit der Wiederaufladung.
Wir haben uns für ein Solarladegerät in Verbindung mit einer Powerbank entschieden. So konnte tagsüber der Akku geladen werden und abends ging die Energie weiter an GPS, Reader, MP3 Player usw.
Für die Rückfahrt von Skien nach Dalen neben wir eine Kombination aus mehreren Bussen und einem Taxi. Kajaks kann man im Hafen vertauen, da diese nicht in den Bus passen.
Wir packen für den Transfer alles Wichtige in Rucksäcke und laufen zum Busnbahnhof. Obwohl die Distanz nicht riesig ist, dauert der Rückweg mehrere Stunden.
Danach geht es mit dem Auto wieder zurück nach Skien, wo die Boote warten und verladen werden. Das Ausheben der Kajaks ist schwierig, da die Kaimauer sehr hoch ist. Es gibt bestimmt bessere Orte, um Boote aus dem Wasser zu heben. Doch bei einsetzender Dämmerung, haben wir keine Lust mehr zu suchen.
Mit der Fähre von Larvik verlassen wir Norwegen in Richtung Dänemark.
-------------------Der kürzeste Weg zu dir selbst, führt einmal um die Welt-------------------
Abenteuer in der freien Natur
Sven Michalczak
www.bike-safari.de
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