Kajak Loire

Tour durch Frankreich

Die Loire misst über 1000 Flusskilometer und entspringt im Zentralmassiv am Mont Gerbier de Jonc. Bis Orleans fließt sie nordwärts, dann ändert sich die Fließrichtung und nimmt Kurs auf den Atlantik.

Die erste Hälfte ist geprägt von einem natürlichen Lauf durch Wälder und windet sich durch viele Felder und Landschaften. Im Sommer wird das Wasser weniger und der Flusslauf verengt sich, sodass am Ufer viele wunderschöne, einsame Schlafplätze zum Übernachten entstehen.
Zur Planung einer Reise auf der Loire sollte also ein Überprüfen des Wasserstandes stehen.

Unsere Anreise erfolgt mit dem Auto. Die Kajaks transportieren wir auf dem Dach.
Nach neun Stunden Fahrt kommen wir in Pouily sous Charlien an. Im Ort gibt es einen Campingplatz "Municipal Les Ilots". Dieser liegt sehr nah an der Loire. Am nächsten Morgen kommen die Kajaks ins Wasser. Das erfolgt am Besten unterhalb der Brücke an der D4. Hier führt ein kleiner Weg bis ans Wasser. Wir setzen die Boote ins Wasser und fahren das Auto zurück zum Campingplatz. Laufen zurück und fertig.

Der Vorteil des Campingplatzes: Man kann das Auto gegen ein freiwillige Spende auf dem Campinggelände abstellen bis man seine Loire-Reise beendet hat.

Es gibt viele Bahnhöfe in der Nähe. Eine Anreise mit dem Zug wäre daher ebenfalls denkbar, allerdings sollten in diesem Fall faltbare Kajaks verwendet werden.

Nächtliches Lager am Ufer der Loire.
Zur Sicherheit sind die Boote während der Nacht immer mit einem Seil gesichert. Am Platz des Nachtlagers immer auf Weidevieh achten! Sonst kann es nächtlichen Besuch geben!
Schlafplätze auf Inseln vermittlen ein Gefühl der nächtlichen Sicherheit. Allerdings sollte die Möglichkeit des schnell ansteigenden Wasserpegels nicht ausgeblendet werden.

Wir durchpaddeln naturbelassene Uferlandschaften. Immer wieder kreisen Störche am Himmel, die auf künstlichen Plattformen nisten.

Nahezu den ganzen Tag in der Sonne! Daher viel Sonnencreme und eine Kopfbedeckung!

 

 

Strom liefert ein Solarpanel für GPS, Radio, usw.

Zwischendurch gibt es immer wieder Stromschnellen und sehr flache Stellen. Diese müssen manchmal sogar umtragen werden.

Als nächtliches Lager empfiehlt es sich aber nicht solche Stellen zu nutzen. Steigt in der Nacht das Wasser, wird es sehr schnell gefährlich.

Der sandige Untergrund sorgt für ein weiches Liegen in der Nacht. Ein gutes Abklopfen bevor man ins Zelt geht ist aber sinnvoll, will man nicht den ganzen Sand im Schlafsack verteilen.

Ein freistehendes Zelt ist hier von Vorteil, denn Heringe in lockeren Sand schlagen ist nicht sehr effektiv. Oft benutzen wir umherliegende Äste als Heringe.

Abendlicher Sonnenuntergang an der Loire!

Die Einfachheit des Campens entspannt jeden Abend mehr und lässt den Alltag schnell vergessen.

In der Stadt Digoin kreuzt der Pont Canal die Loire.
Er verbindet den Loire Seitenkanal mit dem Zentrumskanal. Mit über 6 Meter Breite können sogar größere Boote passieren.
Unterhalb des Aquädukt LINKS halten, denn die anderen Bögen sind nicht passierbar. Je nach Wasserpegel sogar umtragen!

In Dignoin übernachten wir auf dem gepflegten Campingplätz "La Chevrette". Die sehr nette Eigentümerin erklärt uns die Umgebung und wir können sogar Fahrräder leihen, um unsere Vorräte im etwas entfernten Supermarkt auffüllen.
Ausserdem bunkern wir wieder ausreichend Trinkwasser.

Sehr viel entspannter, leiser und einsamer sind natürlich solche Plätze etwas hinter Decize zum Übernachten.
Waschen in der Loire ist bisher problemlos, ob das Wasser als Trinkwasser dienen könnte ist aber fraglich. Wir haben zwar Wasserfilter dabei aber die immer wieder angrenzende Landwirtschaft lässt uns zweifeln undhält uns ab.
Kurz hinter Nevers gibt es bei dem aktuellen Wasserstand eine flache Stelle, die vorher ausgekundschaftet werden sollte. Die herausragenden Steine sind scharfkantig und könnten sonst zu Schäden an den Booten führen.
Meist ist man ganz allein unterwegs. Viele Menschen trifft man nicht während der Tour.
Solche im Wasser liegende Bäume/Hindernisse niemals unterschätzen. Wird man aufgrund der Strömung hier hinuntergespült droht, selbst bei niedriger Fließgeschwindigkeit, Lebensgefahr!
Kurz hinter Cosne sur Loire erscheinen die ersten Kühltürme der insgesamt vier Atomkraftwerke an der Loire am Horizont.
Macht ein beklemmendes Gefühl. Abendliches Waschen und Baden halten wir aber bei und haben es tatsächlich überlebt...

Die abendlichen Sonnenuntergänge sind sehenswert.

 

 

 

Die Stille wirkt beruhigend und auf dem Bild kann man sie fast sehen und hören...

Das sandige Ufer hat eine Bruchkannte, die nicht sehr stabil ist.
Ein Erkunden sollte mit etwas Abstand erfolgen.
Immer wieder brechen mehrere Kubikmeter Sand/Erde ab und fallen ins Wasser.

Die Kühe kühlen sich oft in der Loire, kein Wunder bei der Hitze ;-)

 

Eine solche Herde morgens am Zelt, könnte aber für einige Unruhe sorgen!

Der Campingplatz in Nevers liegt direkt vor der Brücke auf der linken Seite.
Hier bestünde ebenfalls die Möglichkeit sein Fahrzeug stehen zu lassen und die Boote einzusetzen.
Camping de Nevers
Die Brücke passiert man nur RECHTS.

 

 

Die Altstadt von Nevers ist sehr sehenswert.

Nicht nur an den Kernkraftwerken ist ein Umtragen unumgänglich. Ein Kajakwagen ist eine große Hilfe, denn die Boote sind beladen mit jeder Menge Proviant, Wasser und Equipment. Ein Tragen der Boote ist aufgrund des hohen Gewichts nicht möglich.
Es gibt sogar Umtragestellen, die erst durch den Wald und dann durch feinen Sand führen.

Besser einen Rucksack mitführen, um Gewicht zu verteilen.

Die Brücke bei Gien mit dem Chateau de Gien. Eines der ersten Schlösser der Loire.
Heute ist im Schloss ein Museum und das größte Jagdmuseum Frankreichs.
Gien bei Nacht.
Wildes Übernachten gefällt uns immer noch am besten.
Chateau de Sully sur Loire. Erbaut im 9 Jahrhundert und seit 2000 UNESCO Weltkulturerbe.
Zur Besichtigung lassen wir die Boote am Ufer liegen und nehmen nur die nötigsten Wertsachen mit.
Ob das sicher genug ist, sollte jeder selbst entscheiden.
Die Kirche von Germigny des Prés wurde 806 eingeweiht und beinhaltet das einzige noch erhaltene Mosaik aus karolingischer Zeit nördlich der Alpen.

Am nächsten Morgen geht es per Bus zum Bahnhof von Orleans und dann zurück zum Auto. Dann wird alles verladen und unser nächstes Abenteuer angepeilt!

Der obere Teil der Loire ist sehr viel interessanter, da dünner besiedelt, einsamer und weniger Industrie.

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Abenteuer in der freien Natur
Sven Michalczak
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